Gerade im letzten Jahrzehnt und vor allem durch das Aufkommen sozialer Netzwerke ist Content-Marketing immer stärker in den Fokus von Unternehmer:innen und Marketingstrateg:innen gerückt. Teilweise geht diese Entwicklung Hand in Hand mit dem technologischen Wandel und der „Überallverfügbarkeit“ von Informationen, denn hier gilt: „Content is King“. Das gilt auch für KMU – aber warum eigentlich?
Um diese Frage abschließend zu klären, müssen wir uns zuerst die Frage stellen: Was genau verstehen wir unter Content-Marketing?
Was ist Content-Marketing?
Auf den ersten Blick präsentiert sich Content-Marketing als günstigere Alternative zur klassischen Werbung, sofern der Kostenfaktor „Zeit“ nicht mit einberechnet wird. Eine einheitliche Definition zu finden, ist jedoch nahezu unmöglich. Trotzdem werden wir versuchen, Ihnen die relevanten Fakten rund um das Thema Content-Marketing näher zu bringen.
Im Kern beschreibt Content Marketing eine Kommunikations- bzw. Marketingstrategie, die sich vor allem auf zwei Pfeiler stützt: Erstens, einen kostenfreien Mehrwert für potenzielle Kunden durch das Bereitstellen wertvoller Inhalte (Englisch ‚content‘) zu schaffen und zweitens, mithilfe von gezieltem Targeting die Interessenten in Kunden umzuwandeln.
Folglich geht es um die Planung, Erstellung und Distribution von zielgruppenspezifischen Inhalten im Netz. Content Marketing ist also immer digitales Marketing und umfasst in einem weiter gefassten Verständnis Ihre Website und die darauf veröffentlichten Inhalte. Denn gerade hierüber kann unkompliziert, kostengünstig und zielgruppengerecht Content produziert und verbreitet werden: Über einen Blog oder Ratgeber, Videos und Tutorials oder durch das Einbinden der eigenen Social-Media-Kanäle.
Dementsprechend hat Content-Marketing eine hohe Relevanz für alle, die ihre Webpräsenz verbessern und ihre Verkaufsstrategien im Internet ausbauen wollen – und ist deshalb auch für KMU, die sich von der Konkurrenz abheben wollen, wichtiger denn je. An dieser Stelle wundern Sie sich vielleicht, welchen Mehrwert es für sie hat, Zeit und Aufwand ins Content-Marketing zu investieren, wenn Sie sich auch auf klassische Werbung und bereits bekannte Verkaufswege verlassen können. Daher wollen wir nun eine kurze Abgrenzung zum klassischen Marketing vornehmen.
Klassisches vs. Content Marketing
Der wohl größte Unterschied zwischen beiden Ansätzen liegt darin, dass Content-Marketing gänzlich auf werbliche Informationen verzichtet: Es gibt keine expliziten Produktplatzierungen oder Preisangaben. Stattdessen setzt Content Marketing es sich zum Ziel mithilfe von hochwertigen, relevanten und informativen Inhalten einen Mehrwert für Nutzer:innen zu kreieren. Im Bestfall verweilt der Rezipient länger auf der Seite und sein Interesse an dem Unternehmen und seinen Produkten steigt.
Während Content-Marketing sich also an den Interessen der Zielgruppe orientiert und ihre Bedürfnisse in den Fokus rückt, steht bei klassischer Werbung das Produkt, die Dienstleistung oder das Unternehmen selbst im Vordergrund.
Dies kann je nach Kontext, in dem die Werbung geschaltet wird, von Nutzer:innen schnell als disruptiv wahrgenommen werden, gelegentlich sogar als Störfaktor, was ihrer Wirkungsweise aber nicht unbedingt entgegensteuert – denn genau das bleibt häufig im Gedächtnis. In manchen Fällen sind Kunden aber auch übersättigt und werden blind für die angebotenen Werbeformen im Netz. Dies hat zur Folge hat, dass Werbebotschaften zwar gesehen, aber nicht unbedingt geklickt werden.
Beim Content-Marketing verhält es sich im Grunde genau andersherum: Die Suche nach einer bestimmten Information oder Sache wird nicht durch den disruptiven Charakter von Werbebotschaften unterbrochen, sondern die angebotenen Inhalte des Content-Marketing werden selbst zur Werbebotschaft und bieten den Nutzer:innen die gesuchten Informationen.
Nichtsdestotrotz zielen letztendlich beide Marketing-Strategien darauf ab, eigene Dienstleistungen und Produkte zu verkaufen, die eigene „Brand“ zu stärken oder die Kundenbindung zu verbessern – sie wählen lediglich verschiedene Wege: Klassisches Marketing fällt quasi mit der Tür ins Haus, während Content Marketing das Hintertürchen wählt.
Wie also an Content-Marketing herangehen?
Welcher Zugang hier gewählt wird, bleibt jedem/r Unternehmer:in natürlich selbst überlassen. In der Regel heißt es aber: die Mischung macht’s. Vorab ist es immer sinnvoll einen Schwerpunkt festzulegen.
Möchten Sie Ihr Suchmaschinen-Ranking oder Ihr Image verbessern? Die Bekanntheit Ihrer Marke steigern? Oder ist es Ihnen ein Anliegen Ihrer Kundenkommunikation einen Boost zu verpassen und Neukunden zu gewinnen? Haben Sie diese Frage für sich beantwortet und Ihre Priorität gesetzt, entwickeln Sie Ihre Strategie.
Überlegen Sie zunächst, wie Ihre Zielgruppe aussieht bzw. welche Kunden Sie mit Content Marketing ansprechen wollen. Wollen Sie beispielsweise Neukunden gewinnen, überlegen Sie sich über welche Kanäle Sie diese am besten erreichen können und welche Inhalte für Ihre Zielgruppe relevant sind.
Greifen Sie bei der Gestaltung Ihres Contents auf verschiedenste Formate zurück: Texte, Bilder, Videos – hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Animieren Sie Ihre Kunden selbst aktiv zu werden, indem Sie Links zu Ihren Social Media Plattformen oder Buttons mit einem „Call to Action“ einbinden. Hierbei kann es sich z.B. um eine Anmeldung zum Kundenportal oder zum Newsletter handeln.
Vor allem sollten Sie jedoch realistisch bleiben, was die Planung Ihres Contents angeht: Wenn Sie es aufgrund Ihrer Arbeitsmenge nicht schaffen einmal die Woche etwas zu posten, dann planen Sie im Zwei-Wochen-Rhythmus – aber bleiben Sie am Ball. Frequenz und Vielseitigkeit der Inhalte können insbesondere im Suchmaschinen-Ranking von großer Bedeutung sein.
Tipp: Setzen Sie sich smarte Ziele!
specific – spezifisch
measurable – messbar
achievable – erreichbar
reasonable – realistisch
time-bound – zeitgebunden
Auf diesem Weg stellen Sie sicher, dass Ihre Strategie umsetzbar, erreichbar und vor allem messbar ist. So können Sie in einem festgelegten Zeitraum feststellen, ob Sie Erfolge verzeichnen oder gegebenenfalls Aspekte Ihrer Planung neu justieren müssen.
Warum ist Content-Marketing also wichtig für KMU?
Richtig umgesetzt birgt Content-Marketing auch für KMU einige Vorteile: Im Bestfall zieht es neue Interessenten an und unterstützt Sie bei der Neukundengewinnung und Kundenbindung. Im gleichen Atemzug wird aber auch mehr „Traffic“ auf Ihrer Website und Ihren Social-Media-Kanälen generiert, sodass Sie ein besseres Verständnis für die Gewohnheiten und Verhaltensweisen Ihrer Website-Besucher erhalten. Hiervon können Sie wiederum bei der Planung Ihrer Strategie profitieren.
Außerdem ist eine aktuelle Website, auf der regelmäßig neuer und vielseitiger Content gepostet wird, ein wichtiger Faktor im Suchmaschinen-Ranking. Diese arbeiten mit bestimmten Algorithmen, die darüber entscheiden, auf welchem Platz eine Website im generischen Teil einer Trefferliste landet. Neben Kriterien wie Metadaten, Alt-Texten bei Bildern und technischen Faktoren wie Ladezeiten und Mobiloptimierung berücksichtigen Google und Co. auch wie regelmäßig Websites aktualisiert bzw. wie häufig neue Inhalte veröffentlich werden. Hier bietet Ihnen Content-Marketing die perfekte 2-in-1-Lösung, wenn Sie ganz oben in den Trefferlisten landen wollen. Einerseits ist Ihre Website stets aktuell und andererseits ist die Vielseitigkeit der veröffentlichten Inhalte gewährleistet.
Das Fazit
Als Digital-Allrounder beherbergt Content-Marketing also in vielen Fällen ungenutztes Potenzial, das bei richtiger Herangehensweise, nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Zielgruppe einen fühlbaren Mehrwert schafft.
Schließlich verbringt ein Großteil der Bevölkerung – und damit höchstwahrscheinlich auch ein Großteil Ihrer Zielgruppe – mehr und mehr Zeit in der digitalen Welt und hat ihr Smartphone stets griffbereit. Schon wenige Klicks können darüber entscheiden, ob ein Kunde sich für Ihre oder die Website Ihres Konkurrenten entscheidet. Eine gute Strategie kann hierbei unter Umständen der ausschlaggebende Faktor sein, um sich als Unternehmen auch in der digitalen Welt bestmöglich zu positionieren.